Zeit des Nationalsozialismus ab 1933

Zeit des Nationalsozialismus


Gustav Hagemann während der Zeit des Nationalsozialismus

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten ist für Hagemann ein Einschnitt, aber keine Überraschung. Er kannte ihre Vorgehensweise schon seit 1921/22, als er in München studierte. Auch später erlebte er die brutalen politischen Auseinandersetzungen in Berlin und Halle. Es gab schon lange vor 1933 Übergriffe und Hetzkampagnen gegen Andersdenkende und vor allem jüdische Mitbürger. Von Albert Einstein wissen wir, dass er bereits 1932 belästigt wurde und seinen Angestellten kein Brot verkauft wurde.
Hagemanns Wohnort Torgau scheint ruhiger gewesen zu sein. Seine Person steht hier zunächst nicht im Fokus. Auch hat er als expressionistischer Maler noch keine großen Ausstellungserfolge vorzuweisen. Trotzdem macht ihn allein seine Andersartigkeit verdächtig. So schrieb mir Gisela Möhring, die Tochter  des Musiklehrers am Torgauer Gymnasium am 20.2.1990 aus Torgau:
 „ Ihr Großvater und mein Vater waren die beiden jüngsten Kollegen am Torgauer Gymnasium. Beide unterrichteten musische Fächer (Zeichnen und Musik), beide kümmerten sich wenig um die älteren Herren, deren „Hobby“ nur Stammtisch und Kino waren. Auch die Ehefrauen passten nicht zu den Kollegenfrauen mit Kaffeekränzchen und Stadtklatsch. So freundeten sich ihre Großmutter und meine Mutter an,......Ab 1933 standen beide Kollegen auf der schwarzen Liste, da sie keine Begeisterung für Hitler zeigten. Ihr Großvater hatte vollauf mit seinen Lapplandarbeiten zu tun und mein Vater ging in seiner Musik auf.......“
Hagemann weiß, dass er beobachtet wird.
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